Kapellen in Kals
Popbichele Kirchle
Früher glich das Aussehen des Kirchleins eher einem Schuppen.
Doch 2011 wurde mit der Renovierung begonnen. Simon Amraser (Schuster), Martin Tembler (Veit), Peter Tembler (Temblerhof) begannen am 14. Juni mit Unterstützung weiterer Einheimischen das Kirchlein herzurichten.
Da kein Fahrweg dort hinführt, musste des gesamte Baumaterial auf dem Rücken hochgetragen werden. Die kleine Glocke, die im neu errichteten Turm hängt wurde von der Familie Zöttl spendiert. Nach mühevoller Arbeit wurde das „neue Popbichele Kirchle“ dann am 2. Oktober von Pfarrer Michael Bernot eingeweiht. Viele Besucher erlebten einen wundervollen Tag. Kirchenchor und Waisenbläser umrahmten den Festakt musikalisch.
Warum dort ein Kirchlein entstanden ist, weiß man nicht so genau. Ist etwa ein Schuppen umgebaut worden, oder ist ein Sage die Erklärung. Es soll nämlich ein Jäger eine Jungfrau verfolgt haben. Diese sei in das Kirchl (Schuppen) geflohen und habe die Mutter Gottes angerufen. Der Jäger, voll Zorn, wollte auf die Jungfrau schießen, hätte aber das Heiligenbild (Mutter Gotte mit Kind) getroffen. Das Popbichele Kirchle wurde 1936 abgetragen und wieder neu aufgebaut.
Im Inneren der Kirche ein schön gepflegter Altar mit dem Relief de Maria Hilf Bildes, darüber zwei Engel, die der Mutter Gottes die Krone bringen. Links der Hl. Silvester, rechts der Hl. Chrysanth, wurden von Hans Unterweger als er 14 Jahre alt war, den Figuren im Spöttlingkirchl nachgeschnitzt.
Das Popbichele Kirchle liegt, wenn man vom Tembler Richtung Kals Matreier Törl schaut rechts des Raseggrabens. Man folgt dem Wanderweg zum Kals Matreier Törl und kommt direkt nach ca. einer Stunde Gehzeit zum Kirchlein. Auch im Winter ist die Kapelle mit Schneeschuhen oder Schiern gut erreichbar. Natürlich nur, wenn es die Lawinensituation erlaubt.
Jahrzehnte lang hat Theresia Tembler (Veit) das Kirchlein betreut. Es ist eine große Aufgabe einmal die Woche hinauf zu gehen, für frische Blumen und Sauberkeit im Kirchl zu sorgen. Das Alter lässt es nicht mehr zu, dass Theresia diese Tätigkeit weiter ausübt. So hat sie das Ehrenamt quasi weitervererbt an ihre Tochter Regina.