Kapellen in Kals
Felsenkapelle Kals
Der Kerer Sepp vom Burgerhof, der leider schon verstorben ist, hat diese Kapelle in den Jahren 1975 bis 1979 erbaut und am 26. Oktober 1979 wurde die Grotte von Pfarrer Josef Furtschegger geweiht.
Anlass für diesen Bau war der Dank für die gesunde Heimkehr aus dem 2. Weltkrieg und als Bitte an Gott für seinen behinderten Sohn Pepi.
Sepp war in Jugoslawien im Einsatz. Die dortigen Kriegsgeschehen und vor allem die Brutalität verkraftete der Kalser physisch nicht. Also beschloss er mit einem Deferegger Kameraden zu fliehen. Zuerst haben sie sich im Defereggental versteckt. Später in Kals versteckte er sich im Laworesstall, an der Kreuzung Taurer - Moar Alm, im Bretterboden. Damals war ein gewisser Tobias Knecht und fütterte dort das Vieh. Er versorgte auch Sepp mit dem Nötigsten. Nach Kriegsende löste er sein Versprechen ein. Sein erster Gedanke war das Peterskirchle wieder aufzubauen. Da zur damaligen Zeit noch kein Weg vorhanden war, und es auch zu Fuß sehr schwierig war die Ruine zu erreichen, verwarf er das Vorhaben wieder.
So beschloss er in den Felsen, unter dem die Wurger im Krieg oft Schutz gesucht haben vor den Bomben, eine Grotte zu sprengen. Grodenderer heißt der Felsen, und mit Hilfe vom Obenfiger Hans wurde die Höhle errichtet, wo heute die Felsenkapelle ist. Bei den Vorbereitungsarbeiten ist Sepp dann auf Knochen gestoßen. Am Anfang hat er sich dabei noch nichts gedacht. Als die Funde immer umfangreicher wurden bemerkte Sepp den Wert der Funde. Mit Hilfe eines Belgiers wurden die Funde untersucht. Es handelte sich tatsächlich um versteinerte Überreste aus der aus der Zeit 3000 v. Chr. Es wurde neben den Knochen auch ein Steinmesser, eine sogenannte Silexklinge und Scherben eines Kruges gefunden. Viele Funde wurden von Archäologen mitgenommen und kamen nie wieder nach Kals zurück.
Die Kapelle ist der Rosenkönigin geweiht. Die große Madonnafigur mit Kind hat Sepp von einem Gast aus Deutschland erhalten. Der Altar ist mit Natursteinen gemauert und mit einer Steinplatte abgedeckt. Links davon befindet sich die Statue des Erzengels Michael, der den bösen Feind besiegt, rechts der Heilige Josef mit einer Lilie.
Wer heute zur Felsenkapelle will folgt am besten dem Talrundwanderweg vom Taurer Richtung Hängebrücke oder umgekehrt. Am Weg von Burg zur Felsenkapelle befindet sich ein Kreuzweg mit 15 wunderbaren Stationen und Texten, errichtet von Anton Oberhauser.
Ruine St. Peter
Liegt am schwer zugänglichen Berghang oberhalb der Wurg.
1608 wurde sie bereits als Zukirche genannt.
1799 wurden darin die Kreuzwegstationen angebracht.
aus dem Buch "Geschichte von Kals am Großglockner durch die Jahrhunderte" von Mag. Hilda Antonia Leimser.