Kapellen in Matrei

Auf dem alten Weg ins Tauerntal steht die zweijochige, 1881 erbaute und 1977 von der Familie Florian Riepler renovierte „St.-Anna-Kapelle". Das sattelgedeckte, einfache Kirchlein mit Apsis beherbergt ein kleines Altärchen mit dem St.-Anna-Bild und ein passendes Gestühl in bäuerlichem Rokoko aus dem 19. Jahrhundert.Die Lage des Kirchleins ist beherrschend und weithin sichtbar. In alten Zeiten, als der Hauptweg ins Tauerntal unmittelbar daran vorbeilief, war es ein verlässlicher Einkehrort aller Seintzger, Almgeher, Touristen, Viehtreiber und Jäger.

Warum wurde an dieser Stelle eine Kapelle gebaut? Auf dem Hof zu Oberprossegg waren zwei Besitzer, Paul und Johann Steiner. Johann war mondsüchtig und so wanderte er im Mondlicht oft zu einem Lärchenbaum der an dieser Stelle stand, und kletterte auf die weit in die Klamm hinausreichenden Äste. Doch nie ist ihm etwas passiert. Zum Dank wurde an dieser Stelle die Anna-Kapelle errichtet.
1965 wurde ein Trockenlegungsgraben rund um die Kapelle gezogen, die Baumwurzeln, die sich schon durch den Boden in die Kapelle gedrängt haben, entfernt und neu gestrichen. Auch der Mauerfraß wurde beseitigt und das Dach ausgebessert. 2013 wurde die Kapelle durch die Fraktion Prossegg und die Familie Riepler innen renoviert.