Kapellen in Matrei

Nopemukkapelle

An der Lienzerstraße, in Richtung Ortszentrum, steht die alte, immer ge­pflegte 'Nepomukkapelle.Am 21. und 22. Juli 1895 richtete der seit Jahrhun­derten gefürchtete Bretter­wandbach

verheerende Verwüstungen an. Am 10. Mai 1897 vernichtete eine Brandkatastrophe fast den gesamten Markt. 78 Häu­ser versanken in Glut und Asche. Darunter auch das Haus des Forstlechner Johann an der Ledererbrücke, das sogenannte Tischlerhaus, in dem jetzt Trost Tobias wohnt. Johann ließ daraufhin die Nepomukkapelle bauen. Die Kapelle wurde früher auch das 'Tischler Stöckl genannt.

Sie ist eine einfache, offene Wegkapelle mit Satteldach und rundbogiger Maueröffnung. Hinter einem schmiedeeisernen, verglasten Gitter birgt sie eine Figurengruppe aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von sehr guter Qualität, den heiligen Nepomuk mit Engel und Kreuz darstellend.

Diese Gruppe war früher in der Kapelle 'Beim Kötterle, die in den ersten Nachkriegsjahren im Zuge der notwendig gewordenen Straßenverbreiterung abgetragen wurde.

Bis zu diesem Zeitpunkt stand in der heutigen Nepomukkapelle ein hl. Alban, der nach der Renovierung der erwähnten Gruppe Platz machte und nach St. Nikolaus übersiedelte.

Der Schützenverein Matrei hat schon seit vielen Jahren die Instandhaltung übernommen. Im vergangenen Jahr hat die Fa. Amoser einen Teppich spendiert, der bei den Prozessionen ausgelegt wird. Hier wird immer das erste Evangelium gelesen.

Seit langer Zeit hat sich besonders die Familie Amoser, Hutmacher, der Pflege angenommen. Klaunzer Ida und Herbert führen diese Pflege in vorbildhafter Weise weiter.

Gedenktag katholisch:

20. März, Regionalkalender Salzburg

Name bedeutet:

Gott ist gnädig (hebr.)

Priester, Märtyrer

* um 1350 in Pomuk bei Plzen (Pilsen)

+ 20. 3. 1393 in der Moldau bei Prag

Kanonisation:

Johannes wurde 1729 von Papst Benedikt XIII. heilig gesprochen.

Attribute:

auf Brücken, Finger auf Mund

Patron von Böhmen; der Beichtväter, Priester, Schiffer, Flößer, Müller; der Brücken; des Beichtgeheimnisses; gegen Wassergefahren; für Verschwiegenheit

Johannes aus Pomuk, 'ne Pomuk", wurde nach Studien der Theologie in Prag und des kanonischen Rechts in Padua 1372 Notar in der erzbischöflichen Gerichts-Kanzlei in Prag und später Domherr und Generalvikar des Erzbischofs in Prag. Sein energisches Auftreten für die Rechte der Kirche gegenüber dem König und seine Predigten machten ihn beim Volk berühmt und dem König lästig. 1380 wurde er zum Priester geweiht. 1389 wurde er Generalvikar der Diözese Prag, die Auseinandersetzungen mit Wenzel IV., König von Böhmen und Deutschland und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, nahmen zu.

Die Überlieferung berichtet, dass die Königin Johannes zu ihrem Beichtvater wählte. König Wenzel wollte nun Johannes zwingen, das Beichtgeheimnis zu brechen, aber der weigerte sich, wurde deshalb gefoltert und in die Moldau geworfen. Durch ein Wunder - nach der einen Version trocknete die Moldau aus, so dass man seine Leiche fand, nach einer anderen Version hatte die Königin eine Erscheinung von fünf Sternen, die den Fundort offenbarten - wurde der Tote geborgen und beigesetzt. Eine Marmorplatte an der Karlsbrücke zeigt heute den angeblichen Fundort.

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